Agile Kunden-Forschung für eine Welt im Wandel

Eckhart Böhme

Eckhart Böhme

Gastbeitrag

28. Februar 2022
4 Minuten

Es scheint, als würde sich die Welt immer schneller drehen. Jeden Tag gibt es neue Entwicklungen, neue Produkte, neue Trends. Kunden reagieren mit immer kürzeren Aufmerksamkeitsspannen auf die Fülle an Informationen, die auf sie einwirken. Was heute noch als gesicherte Informationen galt, kann schon morgen obsolete sein. Das Resultat: Kundenbedürfnisse werden zum beweglichen Ziel. Für Kunden aber auch diejenigen, deren Aufgabe es ist, herauszufinden, was diese brauchen, stellen diese Dynamik eine gewaltige Herausforderung dar. Wie ist es noch möglich, zu verstehen, was Kunden wollen oder besser brauchen – jetzt, hier und wahrhaftig?

Kunden-Forschung zur Rettung

Kundenforschung kann ein effektives Werkzeug sein, um herauszufinden, was Kunden brauchen und wie sie am besten davon überzeugt werden können. Hierzu eignet sich grundsätzlich eine qualitative Marktforschung, bei der Kunden interviewt werden. Eine gut gemachte Studie erzeugt Erkenntnisse, die direkt in eine Produkt- und Marketing-Strategie umsetzbar sind. Sie bringt Aufschluss, welche neuen Dinge Menschen erreichen wollen, was ihrem Fortschritt im Wege steht, was sie antreibt und bremst.

Marktforschung – die letzte Bastion anti-agilen Handelns

Doch eine qualitative Marktforschung hat einen gewaltigen Nachteil: Sie ist langsam. Nicht selten brauchen Kundenforschungsprojekte Wochen oder gar Monate von der Planung bis zum fertigen Bericht – zu lange für eine Welt im Turbo-Modus. Sobald eine Studie beendet ist, hat sich die Welt bereits so verändert, dass sie nicht mehr relevant ist. Will man die Entwicklung neuer Produkte und Kampagnen auf die qualitative Forschung verlassen, wird sie zum buchstäblichen Flaschenhals. Auf der anderen Seite sind Unternehmen bemüht, agil vorzugehen, um keinen Trend zu verpassen. Das passt nicht zueinander.

Kunden-Forschung in Echtzeit

Ein Ansatz, der Erkenntnisse quasi in Echtzeit hervorbringt wäre von großem Vorteil. Gibt es so etwas? Ja, so etwas existiert. Der Schlüssel zu einer agilen Marktforschung ist zu wissen, was man sucht. Mit dem Customer Progress Design-Ansatz werden mittels qualitativer Befragungen 12 Elemente gesucht, die bestimmen, wie Menschen Fortschritt machen. Die gefunden Elemente werden in einem strukturierten Prozess weiterverarbeitet und für das Erarbeiten einer Marktbearbeitungs- und einer Marktentwicklungsstrategie verwendet.

Sie möchten die Methode kennenlernen? Besuchen Sie die dazugehörige Veranstaltung „Weder 6-er Bohrer noch schnellere Pferde – Methodisch entdecken, was Kund:innen wirklich brauchen“ der Safari Community.

Beispiel eines Kunden-Interviews mit Echtzeit-Auswertung

Ein Merkmal des Customer Progress Designs, der Agilität ermöglicht: Während eine Probandin zum Kauf eines E-Lastenfahrrads befragt wird, wird das Interview vom Team im Hintergrund auf einem Canvas aufgezeichnet und ausgewertet. Die gesamt Auswertung des Interviews, inkl. der 45-minütigen Befragung, dauert nur 2 Stunden.

Der Artikel „Agile Kunden-Forschung für eine Welt im Wandel“ ist ein Gastbeitrag von Eckhart Böhme und erschien zuerst im Blog von unipro solutions.

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Eckhart Böhme
Eckhart Böhme

Management Garden Team

Eckhart Böhme ist Gründer von unipro solutions GmbH & Co. KG und international anerkannter Jobs to Be Done-Experte. Er war Initiator und Mit-Entwickler des The Wheel of Progress® Canvas - einem Werkzeug zur strukturierten Auswertung von Jobs to Be Done-Interviews. Böhme war fachlicher Berater der deutschen Ausgaben der Jobs to Be Done „Bibel" Competing Against Luck von Clayton Christensen et. al. und Eric Ries‘ The Startup Way.
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