Living as a Service – Ein Paradebeispiel für die Digitalisierung unserer Gesellschaft

Christoph Kornstädt

Christoph Kornstädt

Management Garden Team

6. April 2016
5 Minuten

Die Digitalisierung als nächste Revolution unserer Gesellschaft, für die Einen ein Fluch, für Andere ein Segen. Eines ist jedoch klar: Aufzuhalten ist sie nicht. Die digitale Transformation wird in der Regel als große Herausforderung für Unternehmen wahrgenommen. Zugleich schafft sie jedoch einen fruchtbaren Nährboden für die Entwicklung disruptiver Innovationen. Doch nicht nur unsere Arbeitswelt ist betroffen – die Digitalisierung hält immer mehr Einzug in unsere Gesellschaft. Ein Paradebeispiel dafür ist das ambitionierte Projekt von Lars Hinrichs, „apartimentum“ – Deutschlands intelligentestes Gebäude.

Auch wenn es manch alteingesessenen Bewohnern der Außenalster nicht gefallen wird, entsteht hier in Hamburg der vielleicht am stärksten digitalisierte Wohnkomplex Europas. Nicht ohne klugen Kopf dahinter! Lars Hinrichs, vielen wohl als erfolgreicher Gründer des Internetportals Xing bekannt, hat wenig Angst vor dem Scheitern. Nach erfolgreichem Exit aus dem Unternehmen baut er nun auf digitalisiertes, nachhaltiges Wohnen. „Living as a Service“, quasi alles ist miteinander verbunden: Das Smartphone mit der Eingangstür, dem Aufzug, dem Kühlschrank (der nebenbei noch die Haltbarkeit der Lebensmittel überwacht) etc. – alles ist vernetzt, jedes Gerät besitzt eine eigene IP-Adresse, um es individuell anpeilen zu können.

© www.apartimentum.com

 

Luxus-Wohnungen als Geschäftsmodell. Mit dieser Geschäftsidee wagt sich Hinrichs zwar einerseits auf einen komplett neuen Markt, andererseits bewegt er sich doch auf heimischen Boden. Die Digitalisierung ist sein Milieu, nun will er sie auch mehr in die Gesellschaft integrieren. Die Apartments im Pilotprojekt „apartimentum“ haben jedoch auch einen stolzen Preis, wenn man knapp 5400 Euro monatlich für eine 136 Quadratmeter Wohnung bezahlt. Allerdings vermietet Hinrichs auch keine normalen Wohnungen, er „vermietet Kubikmeter an Lebensqualität“. Schließlich hat es auch seinen Preis, einfach nur einen festen Betrag zu zahlen und dafür in Genuss eines digitalisierten Traums zu gelangen, anstatt sich um jede kleine Rechnung selbst kümmern zu müssen.

 

…ich vermiete hier Kubikmeter Lebensqualität.

Für Hinrichs steht dabei aber hauptsächlich die Digitalisierung im Vordergrund. Dabei sei es vor allem schwierig, die verschiedenen Hersteller unter einen Hut zu bekommen, das heißt die verschiedenen Geräte alle von einem zentralen Punkt zu steuern. Wir kennen das Problem: Jeder Hersteller etabliert sein eigenes System, bestes Beispiel dafür ist Apple. Jedoch ist dieses Ecosystem dann oft inkompatibel mit den Systemen anderer Hersteller. Man kann es ihnen nicht verübeln, jeder will den Kunden an die eigene Marke binden – nur möchte das der Kunde oft nicht.

Hierbei handelt es sich um einen zentralen Punkt der Digitalisierung unserer Gesellschaft und Arbeitswelt. Nicht nur müssen die einzelnen Abläufe, Strukturen und Systeme digitalisiert werden, sie sollten auch miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. Nur damit ist es möglich, technische Evolutionen und Revolutionen zu erzeugen. Wir müssen dafür sorgen, dass die digitale Transformation gefördert wird und so wenig Steine wie möglich im Weg liegen.

Dabei muss strategisch gedacht werden. Die digitale Transformation verändert unsere Gesellschaft langfristig, wie vor knapp 150 Jahren die industrielle Revolution. Sie hält Einzug in unsere Arbeit, unser Privatleben und unsere Regierung. Von daher hat sie höchste Priorität. Genau das erkennen immer mehr Unternehmen, allerdings sind diese oft mit den Problemen des digitalen Wandels überfordert oder ihnen fehlt das Know-How. Allen voran stellt Lars Hinrichs’ „apartimentum“ dabei ein Best-Practice Beispiel dar, eine Möglichkeit, die eigenen vier Wände so digital wie möglich zu machen, auch wenn dieses Privileg in diesem Ausmaß wohl für die wenigsten unter uns erschwinglich sein wird.

Durch die digitale Transformation verändert sich unsere Welt durchgehend, der Wandel ist schnell. Was sind also die richtigen Antworten auf die ganzen Fragen, die Digitalisierung mit sich bringt? Einen kleinen Praxiseinblick zu den Herausforderungen des digitalen Wandels gibt Stefan Hoch auf dem Corporate Innovation Seminar Anfang Juni.

 

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Christoph Kornstädt
Christoph Kornstädt

Management Garden Team

Neben einem abgeschlossenem Bachelor-Studium der BWL mit Schwerpunkt Innovationsmanagement konnte Christoph Kornstädt bereits umfassende Praxiserfahrungen im Bereich Business Development Marketing, PR und Web-Development in mehreren Unternehmen im In- & Ausland sammeln. Dieses Know-how setzt er nun bei Safari ein und unterstützt die Teams im Bereich Business Model Innovation und Content Marketing. Sein Masterstudium in International Business Studies schloß er mit einer sehr erfolgreichen Masterarbeit über die Übertragung von agilem Management auf Organisationsstrukturen ab.

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